Die für die Biogasnutzung angebauten nachwachsenden Rohstoffe werden in einem Substratlager einsiliert und bis zur Nutzung in der Anlage dort aufbewahrt. Am häufigsten werden Maissilage, Grassilage, Mist, Gülle und andere nachwachsende Rohstoffe eingesetzt.
Alle organischen Stoffe werden in einen Substrateintrag gegeben. Dieser Anmischbehälter ist mit Förderschnecken mit dem Fermenter verbunden.Diese Schnecken dosieren nun die gewünschte Menge sehr genau in die Anlage.
In der liegenden Hydrolysestufe verweilt das Substrat nun mehrere Tage. Um ein auftreten von Sink- oder Schwimmschichten zu vermeiden, muss das Substrat ständig gerührt werden. Die ersten zwei Prozessschritte laufen in der Hydrolysestufe bei ca. 40°C ab.
Anschließend gelangt das aufgeschlossene Material in das von Archea entwickelte ThermDes® Verfahren. In dieser Aufschlussbehandlung wird das in der Hydrolysestufe schon vor aufgeschlossene Substrat auf eine Temperatur von 70°C erhitz und etwa 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Dadurch werden nicht nur Krankheitserreger und Parasiten weitgehend abgetötet, sondern auch die anerobe Biozönose aus der Hydrolysestufe weitgehend abgetötet und somit einem schnelleren anaeroben Abbau in der folgenden Stufe nicht beeinträchtigt.
Durch die Trennung der ersten zwei Prozessstufen der Biogaserzeugung von der eigentlichen Methanbildung können bis zu 15 % höhere Gaserträge erzielt werden.
Das auf 70 °C erwärmte Substrat wir nach der ThermDes® Stufe einer Methanstufe zugeführt. In dieser Stufe wird das nun komplett aufgeschlossene Material durch die thermophilen Methanbakterien zu Biogas umgewandelt. Diese Stufe wird bei 50 bis 55°C betrieben. In diesen Temperaturbereichen ist die Umsatzrate und die Bakterielle Verdopplungszeit deutlich höher als bei mesophilen Bakterien. In einer Zeit von 20 bis 35 Tagen wird nun das Substrat fast vollständig abgebaut.
Das in dem zweistufigen System gebildete Biogas wird in einem Gasspeicher auf der Methanstufe zwischen gelagert. Dabei wird durch definierte Luftzugabe das Biogas entschwefelt und gereinigt.
Dieses gereinigt Biogas wird nun anschließend einem Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Zündstrahl- oder Gasmotor zugeführt. In diesem BHKW wird das gewonnene Gas in elektrische und thermische Energie umgewandelt.
Diese beiden Energieformen können dann entweder über das Erneuerbare Energien Gesetzt (EEG) in das Stromnetz eingespeist werden. Die thermische Energie kann das als Nutz- oder Fernwärme selbst verbraucht oder an Dritte vermarktet werden.
Die Biogasgülle wird anschließend in einem Gärrestlager gespeichert, und im Herbst als hochwertiger Dünger wieder auf das Feld ausgebracht. Durch den Vergärungsprozess in der Biogasanlage hat die Gülle auch einige Vorteile. Die Gülle enthält deutlich weniger Geruchsbildende Stoffe und eine deutlich besser Fließeigenschaft.